Change Maker 50+ im Jahr 2022
Impressionen aus 2022
"Wir haben die Ideenrakete gezündet!", freuen sich die Initiatoren/-innen der Online-Tagung "Change Maker 50+ einfach machen", Dr. Leonie Koch, Klaus-Peter Mikulla, Susanne Sabisch-Schellhas und Nicole Schmutte. "Und nun geht es darum, gemeinsam mutig und innovativ die ‚Mondlandung‘ eines nachhaltigen Generationenmanagements in Unternehmen zu initialisieren!".
Eine derartige Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen, Branchen und Tätigkeitsfelder hinweg, hat Seltenheitswert und ist in der Realisierung dieser Tagung beispielhaft gelungen. Moderatorin Ann-Christin Stooß, "Diversity & Inclusion"-Managerin bei der Beiersdorf AG, begrüßte die Initiatoren/-innen, die über 40 Speaker/-innen sowie die insgesamt rund 280 Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung.
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om Change-Maker-Team wollte sie wissen, welche Ziele die vier für die Tagung haben. "Ich hoffe, dass viele Impulse den Weg von diesem virtuellen Ort in die Umsetzung in der Realität finden", so Dr. Leonie Koch von OTTO/Netzwerk #experienced.
Susanne Sabisch-Schellhas, Projektleitung von ddn Hamburg, blickt auf eine lange Auseinandersetzung mit dem Demografischen Wandel zurück: "Generationenmanagement ist seit 2012 ein wichtiges Thema im Demographie Netzwerk Hamburg. Wir haben von guten Beispielen gelernt, Instrumente für eine generationengerechte Personalarbeit vorgestellt und unsere Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis miteinander geteilt. Noch gibt es viel zu tun! Diese Konferenz soll helfen, Unternehmen zur Umsetzung von Generationenmanagement zu animieren!"
Warum es wichtig ist, das Altersbild in der Arbeitswelt zu verändern, beantwortete Klaus-Peter Mikulla von Beiersdorf/Netzwerk Neue Generation 50+: "Das Alter spielt keine Rolle, wenn man für ein Thema oder eine Aufgabe brennt. Darauf kommt es an!" Er schreitet mit bestem Beispiel voran – sein Brennen für das Generationenmanagement und die Perspektive 50+ merkte man ihm in jedem Redeanteil an. "Wir stehen vor großen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel und der Arbeitskräftemangel verlangen uns neues Denken, Mut und Pioniergeist ab", so Klaus-Peter Mikulla. "Das geht nur gemeinsam generationsübergreifend. Wer hier mutig und kraftvoll voranschreitet, hat als Unternehmen nachher auch die Nase vorn."
Nicole Schmutte, Bereichsleiterin Gleichstellung und Diversity beim Norddeutschen Rundfunk, stimmt ihm zu: "Wir haben ein riesiges Fachkräftemangel-Problem. In der IT-Branche ist es jetzt schon schwer ausreichend Personal zu finden. Ein gutes Demografie-Management und ein wertschätzender Blick auf die individuellen Stärken der Generation 50+ in den Unternehmen sind existenziell wichtig, um nicht den Anschluss in der digitalisierten Arbeitswelt zu verlieren – so kann unsere Konferenz dazu beitragen, diese Potentiale zum Leuchten zu bringen."
Von Feuer und Leidenschaft waren nicht nur die Impulse der Referenten/-innen geprägt, auch von den Teilnehmenden flogen immer wieder Emojis mit Herzen und klatschenden Händen durch den Bildschirm.


"Dein Gehirn wird alles tun, damit du Recht behältst. Macht Euch zum Chef im Ring! Ihr könnt mit Euren Gedanken sogar körperliche Prozesse beeinflussen und ändern!", so Greta Silver. Was Altersbilder in unserem Kopf verändern, ist unter anderem in einer Studie auf der Website der Uni Konstanz zusammengefasst. "Menschen mit einem positiven Altersbild leben 7,6 Jahre länger, sind gesünder und glücklicher", berichtete sie.
Zwischen acht und zehn Finger hielten die Gäste in die Kamera, als sie von Nicole Schmutte, Mitinitiatorin der Tagung und Moderatorin der Podiumsdiskussion, gefragt wurden, wie zufrieden sie auf einer Skala von eins bis zehn mit dem eigenen Altern seien. "Ich lerne immer mehr dazu und reife auch – das ist gut. Abzüge gibt es, weil ich mich aus körperlichen Gründen vom Skifahren verabschieden muss", erklärte Jan Koltze, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Gewerkschaftssekretär, seine acht Finger in der Kamera.
Martina Schmeink, Geschäftsführender Vorstand von Das Demographie Netzwerk, ddn e. V., gab die volle Punktzahl: "Ich finde das Altern cool, weil ich durch die Lebenserfahrung offener werde."
Carola Kleinschmidt, Coach und Buchautorin zum Thema Älterwerden im Beruf, findet, dass sich unser Altersbild durch neue Bilder und Selbstverständnisse positiv aufladen lasse. "Die Frage ‚Was kann ich heute besser als noch vor 10 Jahren?‘ bringt das Potenzial von lebenserfahrenen Menschen zu Tage." Sowohl Ältere als auch Jüngere sollten ihren "unconscious bias", ihre unbewusste Voreingenommenheit, gegenüber anderen Altersgruppen hinterfragen.
"Unternehmen, die jetzt die Chance des Generationenmanagements verpassen, stehen in 20 Jahren schlecht da", gibt Prof. Dr. Wahl zu bedenken. "Veranstaltungen wie diese und auch die Netzwerkarbeit, wie ddn es seit vielen Jahren betreibt, bewirken eine Sensibilisierung und ein Umdenken in Unternehmen", ergänzt Martina Schmeink.
Die Teilnehmenden konnten gleich eine Sammlung an Ideen mitnehmen, wie sich Beschäftigte im Unternehmen Sichtbarkeit verschaffen können: Bingen Sie Ihre Ansprüche bei den Führungskräften zur Sprache, verkaufen Sie Ihre Leistungen nicht unter Wert, gehen Sie nicht in die Teilzeitfalle, machen Sie sich frei von Zwängen und überschreiten Sie Grenzen.
Carola Kleinschmidt, Coach und Buchautorin zum Thema Älterwerden im Beruf
Martina Schmeink, Geschäftsführender Vorstand, Das Demographie Netzwerk, ddn e. V.
Prof. Dr. Hans-Werner Wahl, Seniorprofessor und Projektleiter am Netzwerk Alternsforschung der Universität Heidelberg
Jan Koltze, Bezirksleiter Hamburg-Harburg und Sekretär der Industriegewerkschaft Bau Chemie Energie
Greta Silver, YouTuberin, Podcasterin, Autorin und Influencerin für die Generation 50+
Moderation: Nicole Schmutte, Head of Equal Opportunity and Diversity NDR











Bis zu fünf Generationen in Unternehmen müssten von den Personalabteilungen aktiv in den Fokus gerückt werden. In altersgemischten Belegschaften sehen mehr als 50 Prozent der Unternehmen auch Konfliktpotenzial. Sie müssten unterschiedlichen Ansprüchen und Werten, Altersstereotypen, asymmetrischen Führungskonstellationen, Wissensmanagement und Nachwuchsgewinnung gerecht werden.
Aber auch Netzwerke von Betroffenen helfen bei der Sensibilisierung. "Den Begriff ‚Erfahrene Talente‘ hat das experienced-Netzwerk bei OTTO geprägt und er hat sich auch in der Führungsebene etabliert", so Roewer.
"Altersdiversität ist die wichtigste Diversity-Dimension", stellte Dr. Eva Voss, Head of Diversity, Inclusion & People Care Germany and Austria bei BNP Paribas, fest. "Nur ein hollistischer Ansatz kann die herrschenden Strukturen in Richtung eines wertschätzenden Umgangs der Generationen miteinander verändern und damit Denkblockaden auflösen. Warum können wir uns beispielsweise nicht vorstellen, dass eine Person über 60 beruflich noch erfolgreich umschwenken kann?", so Dr. Voss.
Katy Roewer ergänzte: "Gerade beim Recruiting muss man sich auch fragen: Will ich ein perfektes Profil auf die Stellenausschreibung erhalten oder möchte ich das perfekte Potenzial vorfinden? Das Potenzial zu erkennen ist der Schlüssel für erfolgreiches Recruiting."
Prof. Dr. Jürgen Deller, Professor für Wirtschaftspsychologie der Leuphana Universität Lüneburg
Katy Roewer, Bereichsvorständin Service bei OTTO (GmbH & Co. KG)
Dr. Irène Kilubi, Initiatorin JOINT GENERATONS und Gründerin & Geschäftsführerin brandPreneurs & brandFluencers
Dr. Eva Voss, Head of Diversity, Inclusion & People Care Germany and Austria, BNP Paribas
Moderation: Dr. Leonie Koch, OTTO (GmbH & Co. KG)
Quo Vadis Zielgruppe 50+? Trends und Schlussfolgerungen aus Sicht des Online-Handels














Bundesarbeitsminister Hubertus Heil würdigte unser Engagement im Rahmen des "Change Maker 50+" mit der Auszeichnung "Innovatives Netzwerk 2022". Auf dem Innovationstag 2022 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) am 20. September 2022 lobte er: "Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Ihre Arbeit steht stellvertretend für die vielen innovativen Projekte, die bundesweit tagtäglich von engagierten Menschen umgesetzt werden. Und sie zeigen uns: Wir können den Fachkräftemangel meistern – wenn wir alle an einem Strang ziehen." 





